Übergänge - Transition
Wandel ist ein stetiger Begleiter in unserem Leben. Die damit verbundenen Übergänge von "alt" zu "neu" oder von "vorher" zu "jetzt" folgen bestimmten Mustern. Diese Muster und die damit verbundenen Phänomene werden hier beschrieben.
Wandel ist ein stetiger Begleiter
Wandel ist ein stetiger Begleiter im Leben: Nichts ist beständiger als der Wandel. Wir nehmen als Beobachter an Veränderungsprozessen teil, sind betroffen davon oder betreiben diese ganz aktiv. Nicht immer ist klar, welche Rolle wir dabei spielen.
Tiefgreifender Wandel kann auch als ein Übergangs-Prozess in drei Phasen betrachtet werden: Sich Lösen vom Alten, sich Einlassen auf eine Zeit des Zwischen Allem in einer Art Niemandsland und dem Ankommen im Neuen. Hier werden die Wendungen und Markierungen in diesem Prozess beschrieben und Möglichkeiten zu seiner Gestaltung aufgezeigt.
Übergänge, Wandel, Lebenskrisen
Veränderungen gibt es ständig. Hier jedoch soll es um die Veränderungen im Leben eines Menschen gehen, die kein mehr oder weniger von etwas, sondern ein anders beinhalten. Sie erfordern häufig neue oder abgewandelte Fähigkeiten.
Weil diese Entwicklungen nicht mit dem „normalen Modus“ bewältigt werden können, verlaufen sie oft krisenhaft.
Nützliche Hinweise für Menschen, die sich gerade in einem Übergang in ihrem Leben befinden.
Kein Aktivismus
In unruhigen, schwierigen Zeiten ist man versucht, so schnell wie möglich diese hinter sich zu lassen. Dies kann dazu führen, hektische Aktivitäten zu entfalten, manchmal auch, um die unangenehmen Gefühle, wie Trauer, Unsicherheit, Angst o.a. nicht zu spüren. Dieser Versuchung gilt es zu widerstehen, auch wenn es vielleicht schwer fällt.
Auf kurze Sicht
Wo kein direktes Ziel in Sicht ist, machen langfristig angelegte Pläne, wie Pläne überhaupt wenig Sinn. Ähnlich wie beim Navigieren in unbekannten Revieren ist es eher sinnvoll, auf kurze Sicht zu fahren, für kurze Zeit zu handeln oder zu denken, um nicht über den Stein vor den eigenen Füßen zu fallen, während man in eine unbekannte Zukunft blickt.
Vergangene Erfahrungen
Vergangene Erfahrungen im Zusammenhang mit Übergängen im eigenen Leben oder im Leben von anderen (in einer Biografie etwa) können dabei helfen, die eigenen Ressourcen oder Fähigkeiten wieder zu entdecken, aus der Krise verändert hervorgehen zu können.
Keine Eile
Es gibt viele Entwicklungen, die eine Eigenzeit haben. So wie es sinnlos ist, an einer Pflanze zu ziehen, damit diese schneller wächst oder einen Fluss anschieben zu wollen, so ist es ebenso bedeutsam in Bezug auf die eigenen inneren Entwicklungsprozessen ebenfalls dieser Eigenzeit zu vertrauen, denn letztlich ist es unmöglich, sich nicht nicht zu verändern.
Annehmen
Besonders wenn eine Veränderung nicht gewollt war, wie zum Beispiel eine Krankheit, ein Jobverlust, der Verlust einer Person fällt es sehr schwer, diese Veränderung als gegeben anzunehmen und zu akzeptieren. Aber erst in dem Annehmen der neuen Situation, so schwer dies manchmal sein mag, ist die Möglichkeit Grund gelegt zu einer Veränderung "darüber hinaus" zu kommen.
Die Rückseite des Wandels
Übergänge und Wandel haben immer eine Rückseite. Es ist damit das gemeint, was durch die neue Situation gewonnen werden kann, welche Entwicklungspotenziale und Chancen diese Situation enthält. Dies zu sehen ist besonders, wenn die Trauer oder Wut und Enttäuschung noch sehr groß sind, schwierig. Auch Loyalitäten können da eher hinderlich sein. So ist dieser Aspekt einer Veränderung oft erst mit einem gewissen Abstand zu sehen.
Heino Hübner
Dipl.-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut
Systemische Beratung und Therapie | Psychologische Klärungshilfe